Nominierung für die Shortlist des Internationalen Literaturpreises des Haus der Kulturen der Welt

Auf der Shortlist 2025 war Neige Sinno mit Trauriger Tiger

 

Trauriger Tiger verlangt uns Leser*innen ab, der Realität des Kindesmissbrauchs durch die Augen eines erwachsenen Opfers zu begegnen, das auf seine Autonomie ebenso besteht wie auf die Erzählbarkeit seiner Gewalterfahrung. In dieser beeindruckenden Reflexion begegnet uns die Brutalität von gewöhnlichen Menschen, aber vor allem auch die bohrende Frage nach Komplizenschaft.

 

Aus der Jurybegründung: Es gibt gute Bücher, sehr gute Bücher – und dann gibt es solche, deren Lektüre lebensverändernd sein kann. Neige Sinnos Dekonstruktion des sexuellen Missbrauchs durch ihren Stiefvater und der ihr dadurch konfiszierten Kindheit ist ein solches. Mit einem Visier aus Intertextualität und Essayistik geschrieben folgt der Text einer strengen Struktur des Verstehens, zieht persönliche Dokumente, Literatur, Theorie heran

– und räumt dabei klug mit Narrativen und Annahmen über sexuellen Missbrauch auf. Es ist ein paradoxes literarisches Unterfangen: Immer wieder reflektiert Sinno über Sinn und

Risiko des eigenen Vorhabens, stellt es infrage und ist dabei schonungslos, vor allem mit sich selbst. Trauriger Tiger ist eine autofiktionale Tour de Force – ehrlich, klug, absolut notwendig – stilistisch präzise und einfühlsam ins Deutsche übertragen von Michaela Meßner.

– Cia Rinne

Die anderen Shortlist-Titel und der Reader mit dem Jurybegründungen sind hier zu finden: 


Résidence im CITL "Culture Moves Europe"


Im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten Förderprogramms 

"Culture Moves Europe" wurde mir ein Aufenthaltsstipendium von 60 Tagen im CITL (Centre International de Traduction Littéraire). Dieses Übersetzerhaus unter der Trägerschaft von ATLAS ist eine kleine Perle und ermöglicht ein konzentriertes Arbeiten in inspirierender Atmosphäre.

Hier ein Link zu weiteren Informationen. 


Kanadastipendium des Freistaats Bayern

Im Rahmen der seit 1989 bestehenden Partnerschaft zwischen Bayern und Québec vergibt der Freistaat Bayern jedes Jahr ein Aufenthaltsstipendium für Schriftsteller*innen, Comic/Graphic Novel-Künstler*innen sowie literarische Übersetzer*innen. Die bayerische Stipendiatin bzw. den bayerischen Stipendiaten erwartet ein Aufenthalt von Mitte September bis Mitte November in der kanadischen Stadt Québec, bekannt für ihre dynamische Kreativ- und Literaturszene. Im Jahr 2022 wurde ich ausgewählt und berichte Im Literaturportal Bayern in sechs Folgen über meinen Aufenthalt.

Alle Folgen finden Sie HIER.


Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern 2017

Mein Übersetzungprojekt des Romans von Négar Djavadi, Désorientale, mit dem Übersetzerstipendium 2017 des Freistaats Bayern ausgezeichnet.

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Im Sommer 2017 wurde mir das Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern 2017 für meine Erstübersetzung des Romans „Désorientale“ der Autorin Négar Djavadi aus dem Französischen ins Deutsche verliehen.

Die Verleihung fand am Montag, dem 3. Juli um 19 Uhr im Literaturhaus München statt.  

Und am Tag der Veranstaltung erschien ein Porträt in der Süddeutschen Zeitung, über das ich mich sehr gefreut habe.

 

Die FAZ zählte das Buch in der Literaturbeilage zur Buchmesser 2017 zu den der wichtigsten Romanen. Leider ging es in der Fülle der Titel unter. Ich wünsche diesem so wichtigen Buch viele Leser.

 

 


Raymond-Aron-Preis 1992


1992 wurde mein Übersetzungsprojet Gilles Lipovetsky: L'ère du vide. Essais sur l'individualisme contemporain, Gallimard 1983 mit dem Übersetzerpreis der DVA-Stiftung zur Förderung der deutsch-französischen Beziehungen (dem späteren Raymond-Aron-Preis) ausgezeichnet.

 

Das Buch erschien 1995 bei der Europäischen Verlagsanstalt Hamburg unter dem Titel Narziß oder die Leere. Sechs Kapitel über die unaufhörliche Gegenwart.

Die DVA-Stiftung fördert die Vertiefung des deutsch-französischen Dialogs in Geistes- und Sozialwissenschaften, Literatur und Theater. Mit dieser Ausrichtung bezieht sie sich auf Robert Bosch, der sich nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs für die Aussöhnung und Freundschaft mit Frankreich einsetzte.


Die DVA-Stiftung wurde 1980 mit Mitteln der Robert Bosch GmbH in Stuttgart gegründet. 2007 wurde sie eine unselbständige Stiftung in der Robert Bosch Stiftung.

Die Arbeit der DVA-Stiftung gliedert sich in zwei Fördergebiete: Die Übersetzungsförderung und den Wissenschaftlichen Dialog. Die Förderung konzentriert sich auf ausgewählte Kooperationsprojekte, die öffentlich ausgeschrieben werden. Darüber hinaus werden keine Einzelstipendien, Druckkostenzuschüsse oder Übersetzerhonorare vergeben.