Manchmal muss man das Leben kosten, Limes Verlag, 2009.
In Klaras Familie wird niemals über das Land gesprochen, aus dem ihre Eltern im Jahr 1956 flohen – Ungarn. Klaras Eltern Péter und Zsuzsa wollten in Frankreich ein neues Leben beginnen. Sie wollten echte Franzosen werden. Und das bedeutete für sie, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Für Klara heißt dies jedoch, dass sie nichtüber die Geschichte ihrer Familie erfährt, das Land ihrer Vorfahren nicht kennt und kein Wort Ungarisch versteht. Einzig die heimatliche Küche bildet eine Ausnahme. Gekocht wird zu Hause immer noch mit Vorliebe ungarisch. Ob Gulasch, Salami oder Palatschinken – immer wieder durchwehen köstliche Düfte das Haus. Diese Momente liebt Klara, und so schafft sie sich nach und nach ihre eigene kleine ungarische Heimat. Und sie findet Zugang zu ihrer Muttersprache. Wie ein Mosaik setzt sie ihre Familiengeschichte zusammen – das Leben ihrer Eltern in Ungarn, die Flucht 1956 und die Anfangszeit in Frankreich. Und dabei entdeckt sie auch ihre eigene Geschichte.
Viviane Chocas, 1962 als Kind ungarischer Eltern in Paris geboren, arbeitet seit über zwanzig Jahren als Journalistin für das Französische Fernsehen und die Zeitung "Le Parisienne. " Manchmal muss man das Leben kosten ist ihr hochgelobter erster Roman ud "ein ganz besonderer Gaumenkitzel" Le Monde!